Die Postmoderne in Kunst und Philosophie erhob in ihrem Drängen nach Loslösung verschiedentlich den Anspruch, das Ende aller Definitionen, Denkmodelle oder Epochen zu bringen. Davon ausgehend, dass alles prinzipiell schon da bzw. dagewesen sei, und dass alles Dagewesene in der Postmoderne kulminiere, die gewissermaßen spielerisch mit einer Unendlichkeit an Dagewesenem umzugehen vermag, setzte sie sich an die Definitionsspitze einer unbegrenzbaren Definitionsmenge. Alles löst sich in ihr auf. Das Ziel: die totale Befreiung. Und so lautete die Konsequenz: „Es gibt nur eine Wahrheit: Es gibt keine Wahrheit.“.

 

Wir fragen: Ist das die Wahrheit? Die Absurdität dieser Frage erinnert an den biblischen Titusbrief; Hier spricht Paulus in Kapitel 1, Vers 13 und 14 von „leeren Schwätzern“ und bringt das Beispiel des philosophischen Kreters, der sagte: Alle Kreter sind Lügner. Schließlich attestiert ihm Paulus: Das Zeugnis ist wahr.


Um wie viel absurder muss es nun erscheinen, dass die Postmoderne heute, zumindest in der bildenden Kunst, als überwunden gilt. Wie kann das sein? War die vermeintliche postmoderne Wahrheit nun doch eine Lüge? Was bleibt ist ein großes, dumpfes Fragezeichen. Was kommt nach der Postmoderne? Gibt es also doch eine Wahrheit?

 

Wir sind Christen, die sich mit ihrem kreativen Schaffen an die Welt richten wollen. Jesus Christus spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich“ (Joh. 14,6). Jesus Christus lebt. Er ist wahrhaftig auferstanden und lebt! Diese biblische Wahrheit ist die fundamentale, alles in sich einschließende Basis eines jeden Christenlebens und kann somit nie Verhandlungsgegenstand der Kunst oder des Diskurses sein. Wer noch nie die herzens- und lebensverändernde Kraft Gottes durch Jesus Christus erlebt hat, wird das vielleicht nicht verstehen können. Aber als Christen haben wir diesen einen, festen Grund, auf den wir bauen: das Wort Gottes. Von diesem Grund aus agieren wir.
Auf dem Fels der biblischen Wahrheit stehen wir der Welt gegenüber und betrachten und bewerten sie geistlich (1. Kor. 2,14.15). Und doch leben wir in ihr und sollen und wollen in ihr wirken.


So stellen sich uns als kreativ geschaffene Menschen in Christo viele Fragen, die einer Antwort im Licht des Wortes Gottes harren. Was ist mir Freiheit? Habe ich in der Kunst eine andere Freiheit als im Leben? Kann ich meine Kunst von meinem übrigen Leben trennen? Warum bin ich überhaupt kreativ? Ist mein Schaffen motiviert? Wenn ja, wie? Soll oder muss all mein Schaffen zur Ehre Gottes sein? Wenn ja, darf ich dann Geld damit verdienen? Und wie soll die Kunst dann aussehen? Inwieweit kann ich weltlichen Beruf von himmlischer Berufung trennen? Für wen schaffe ich meine Kunst und ist sie für andere auferbauend? Was soll meine Kunst reflektieren, was transportieren? Und so viele Fragen mehr...

 

Was wir uns wünschen ist ein Netzwerk und darin einen Diskurs. Nicht über das Wort Gottes, sondern auf der Basis seiner Wahrheit - über bildende und darstellende Kunst, Musik und Literatur.


Lob, Preis und Dank aber sei allein unserem Herrn und Heiland Jesus Christus.